Nach vielen Absagen und Verschiebungen durch die Corona-Pandemie konnten nun endlich, nach fast 2Jahren, die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften(DJM) im Schwimmen stattfinden. Es gibt kaum einen besseren Austragungsort als die Schwimm-und Sprunghalle im Europasportpark(SSE) in Berlin, die auch für ihre internationalen Wettkämpfe weltbekannt ist.
Der erste nationale Jahreshöhepunkt im Nachwuchsbereich fand vom 26.-30.10.2021 statt. In den fünf Tagen traten die jeweils 25 Schnellsten aus ganz Deutschland der Jahrgänge 2008 bis 2004 weiblich und 2008 bis 2003 männlich gegeneinander an, um am Ende die neuen JahrgangsmeisterInnen zu ermitteln. Für diesen wichtigen Wettkampf haben sich über 1100Athleten aus 241 Vereinen qualifiziert. Trotz der langen Durststrecke präsentierten sich die Nachwuchsschwimmer in bestechender Form. So konnten sogar einige Altersklassenrekorde geknackt werden und neue junge Talente machten auf sich aufmerksam. Erstmalig wurde auch eine „DJM Team Challenge powered by Aquafeel“ als Mannschaftswertung mit in den Wettkampf einbezogen, diesen konnte der SC Magdeburg deutlich für sich entscheiden. Hierfür sammelte jeder Finalteilnehmer automatisch für seinen Verein Punkte, denn jeder Wettbewerb, ausgenommen die 1500m und 800m Freistil, bestand aus den Vorläufen am Vormittag und die daraus acht zeitschnellsten SchwimmerInnen jedes Jahrgangs schwammen am späten Nachmittag nochmals in den Finals um den jeweiligen Meistertitel. Ein aufregendes, kräftezehrendes Spektakel bot sich den Zuschauern und auch die daheim gebliebenen konnten via Livestream mit fiebern. Die Stimmung in der Halle war fantastisch. Mit Trommeln und Anfeuerungsrufen der Teamkollegen und einiger Zuschauer, tobte die Halle und motivierte so noch mehr zu Höchstleistungen.
Darunter befanden sich auch 10 Athleten des VfL Sindelfingen, die sich für 23 Strecken qualifiziert haben und 11 mal ins Finale kommen konnten. Besonders erfolgreich war Marian Plöger (Jahrgang 2006). Sie hatte ein straffes Programm zu absolvieren, denn sie war für 7 Strecken qualifiziert: 200m, 400m, 800m und 1500m Freistil(letzteres hat sie abgesagt), 200m und 400m Lagen sowie 200m Schmetterling. Sie konnte sich einen kompletten Medaillensatz aus dem Wasser fischen, bei einem enorm kräftezehrenden Programm. Den 3.Platz belegte sie über die 800m Freistil, gefolgt von Silber über die 400m Distanz. Über die wohl anspruchsvollste Strecke hat sie sich die Krone aufgesetzt und wieder einmal bewiesen, welche Energie und Kampfgeist in ihr steckt. In einem packenden Finale konnte Marian Plöger am letzten Tag noch einmal alle Kräfte mobilisieren und unter den Anfeuerungsrufen der Halle den heiß begehrten Jahrgangsmeistertitel gewinnen. Außerdem erreichte sie noch das Finale über 200m Freistil(Platz 6) und 200m Schmetterling(Platz 7).
Lena Christin Mantz (Jahrgang 2006), die Rückenspezialistin, konnte sich erstmals über alle drei Distanzen, 50/100/200m, ins Finale schwimmen. Die 100m und 200m beendete sie als achte und die Sprintdistanz über 50m in neuer persönlicher Bestzeit auf Platz 6. Dies gelang auch der Brustspezialistin Anna Giesecke (Jahrgang 2006). Sie konnte sich bei ihren drei Starts über 50/100/200m Brust mit neuen Bestzeiten jeweils ins Finale schwimmen und belegte über die 50m und 200m Brust hier Platz 6. Bei den 100m Brust schlug sie als vierte an. Lena Hunold (Jahrgang 2005) konnte bei ihrem Start über 200m Rücken ebenfalls ins Finale einziehen und beendete dieses als achte in neuer Bestzeit. Luka Usyk (Jahrgang 2005) qualifizierte sich für die 400m Lagen, 200m Freistil, 100m und 200m Schmetterling. Trotz kürzlicher OP und dem damit verbundenen zwei wöchigen Trainingsausfall hat er sich in dem starken Teilnehmerfeld sehr gut geschlagen und konnte auch einige Zeiten verbessern. Ähnlich erging es Bibiana Uhl (Jahrgang 2005) die auch kränkelnd an den Start über 1500m Freistil gegangen ist.
Kevin Blecha startete über 50m und 200m Rücken und Nils Thomas (beide Jahrgang 2005) über 200m Schmetterling, ebenso Lars Thomas (Jahrgang 2008). Er konnte seine Bestzeit um mehr als 3Sekunden verbessern. Für Fenja Kellewald (Jahrgang 2008) war es die erste Teilnahme bei der DJM. Auch sie konnte sich über die 50m Brust steigern und eine neue persönliche Bestzeit schwimmen.
Mit dieser „kleinen“ Mannschaft hat der VfL Sindelfingen doch ein beachtliches Endergebnis erzielt, denn im abschließenden Medaillenspiegel, in dem die Platzierungen von 1-10 zählen, belegte das Team den 41.Platz von 241. Das sieht auch Trainer Peter Lemesch so: „Ich bin sehr zufrieden, da wir ja tatsächlich so gut wie unvorbereitet, mit haufenweise frösteligen Freibadeinheiten, doch ziemlich gut geschwommen sind.“