Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM) sind für alle Nachwuchsschwimmer der Republik der absolute Saisonhöhepunkt. Eine Woche lang kämpften in Berlin die weiblichen Jahrgänge von 2002 bis 2007 sowie die männlichen Jahrgänge von 2001 bis 2007 um die heißbegehrten Jahrgangstitel und Medaillen. Der VfL Sindelfingen fuhr mit einem so großen Team wie noch nie in die Hauptstadt – 23 Athleten mit 92 Einzelstarts und Medaillenhoffnung im Gepäck.
Gleich der erste Tag startete mit einem Paukenschlag: Marian Plöger, die Jüngste im Team gewann Gold über 800 Meter Freistil. Sie wurde deutsche Jahrgangsmeisterin im Jahrgang 2006 in einer überragenden Zeit von 9:14,11. Überhaupt lieferte Plöger ein bemerkenswertes Wettkampfpensum ab. Sie ging in 6 Einzelrennen an den Start, schwamm sich 5 Mal ins Finale. Über 200 Meter Freistil schlug sie in 2:08,30 als Dritte an, auf der doppelten Distanz, 400 Meter, gewann sie Silber in 4:28,18. Ihre Vielseitigkeit bewies Plöger über die Lagenstrecken. Als Zweite ihres Jahrgangs schlug sie über 200 Meter Lagen in 2:26,01 an, auf der doppelten Distanz, 400 Meter Lagen, gewann sie Bronze in 5:07,21. Ihren letzten Wettkampftag krönte Plöger mit dem Deutschen Jahrgangsmeistertitel über 1500 Meter Freistil – Gold in 17:55,35. Marian Plöger kehrt als erfolgreichste Sindelfingerin mit 2 Gold, 2 Silber und 2 Bronzemedaillen zurück. Annika Huber (Jahrgang 2003) stand ihrer jungen Teamkollegin in nichts nach. Auch Huber bewältigte ein Mammutprogramm – 7 Einzelstarts, 6 Mal Finalteilnahme. Kehrte sie letztes Jahr von der DJM mit einer Einzelmedaille über 50 Meter Brust heim, so schwamm sich Huber in diesem Jahr gleich mehrfach an die Spitze Deutschlands. Die Silbermedaille gewann sie über 400 Meter Lagen in 4:57,68. Dreimal auf Bronzetreppchen stieg sie über 50 Meter Brust in 0:33,03, 200 Meter Brust in 2:38,23 sowie 200 Meter Lagen in 2:19,89. Mit jeweils Platz 4 über 100 Meter Brust und 200 Meter Rücken verpasste sie nur ganz knapp Edelmetall. Unter die Besten 8 ihres Jahrganges und damit ins Finale schafften es Lena Christin Mantz (Jahrgang 2006) über 100 Meter Rücken, sie belegte in persönlicher Bestzeit einen sehr guten 7. Platz. Im Jahrgang 2005 schlug Bibiana Uhl im Finale über 400 Meter Freistil als Siebte an. Unter die Top Ten schwamm Uhl als Achte über 800 Meter Freistil und auf Platz 7 über 1500 Meter. Freistilschwimmerin Mette Biehal (Jahrgang 2003) war völlig aus dem Häuschen, als sie sich überraschend für das 400 Meter Freistilfinale qualifizierte. In der Zeit von 4:31,81 beendet sich ihr Rennen als Siebte.
Sindelfinger Neuzugang Marvin Dahler verteidigte seine Favoritenstellung aus dem Vorjahr. Der Rückenspezialist verwies die Konkurrenz seine Jahrgangs 2001 souverän auf die Plätze. Mit 2 Goldmedaillen über 50 Meter Rücken in 0:26,14 und 100 Meter Rücken in 0:56,18 unterstrich Dahler erneut seine Erstklassigkeit. Er ist damit fest gesetzter Teilnehmer der diesjährigen Jugendeuropameisterschaft. Dahler komplettiert mit Silber über 200 Meter Rücken in 2:04,12 seine Sammlung. Als Fünfter schlug er im 100 Meter Freistilfinale in 0:51,5 an. Marc Nüter (Jahrgang 2003), der im Vorbereitungszeitrum zur DJM drei Wochen krankheitsbedingt nicht trainieren konnte, lieferte trotz Trainingsausfall starke Leistungen ab. Nüter schwamm sich gleich 4 Mal ins Finale. Zwei Silbermedaillen gewann Nüter über 200 Meter Lagen in 2:10,71 und 100 Meter Rücken in 0:58,34. Bronze sicherte er sich über die doppelte Distanz, 200 Meter Rücken, in 2:05,52. Als Sechster schlug Nüter in 0:27,76 über 50 Meter Rücken in persönlicher Bestzeit an.
Die Herren aus dem Jahrgang 2002 sind mittlerweile Routiniers bei den DJM, dieses Jahr gelang es ihnen, mit mehreren Finalteilnahmen auf sich aufmerksam zu machen. Bastian Kömpf, ebenfalls auf der Rückenstrecke zu Hause, holte überraschend im Jahrgang 2002 die Bronzemedaille über 200 Meter Rücken in 2:08,85. Sein 100 Meter Rückenfinale beendete er als Achter in 1:01,27. Gleich drei Mal im Finale stand Marc Sauer. Er verpasste leider knapp das Siegertreppchen, beeindruckte dafür mit persönlichen Bestzeiten. Als Fünfter schlug er sowohl über 200 Meter Schmetterling in 2:06,80 als auch über 200 Meter Freistil in 1:55,58 an. Auf einen bemerkenswerten 4. Platz schwamm er über 400 Meter Freistil in 4:03,52. Als Fünfter seines Jahrgangs beendete er sein 800 Meter Freistilrennen. Teamkollege Marek Jahn schwamm sich ins 200 Meter Freistilfinale, dass er als Sechster in 1:55,76 beendete. Sehr knapp ging es im Vorlauf über 100 Meter Freistil zu, Jahn schlug in neuer persönlicher Bestzeit als Zehnter mit 0:53,29 an und verpasste um einen Wimpernschlag den Einzug ins Finale. Auf der langen Strecke zuhause ist Noam Chrobok (Jahrgang 2001). Er unterstrich seine Ausdauer und schlug über 1500 Meter Freistil als Fünfter in 16:40,47 an. Für Luka Usyk (Jahrgang 2005) war es die erste Teilnahme bei den DJM. Umso überragender, dass er zweimal in die Finalläufe einzog. Sein 400 Meter Lagenfinale beendete er als Fünfter in 4:45,66, als Sechster schlug er über 200 Meter Freistil in 2:03,79 an. Mit Platz acht über 1500 Meter Freistil, beendete er sein Rennen in persönlicher Bestzeit.
Der Erfolg der Sindelfinger ist überragend - mit 17 Medaillen beendeten sie diese Meisterschaften.
„Jetzt haben wir den Anschluss an die Deutsche Spitze vollends geschafft“, so Cheftrainer Peter Lemesch. Er zeigte sich nach der Woche völlig begeistert und euphorisch über die Gesamtleistung seiner Mannschaft. Gemeinsam mit Susanne Huber ist sich Lemesch einig, die Athleten sind über sich hinausgewachsen, „es war ein krasser Wettkampf, wir Trainer sind jetzt mindestens genauso fertig wie unsere Sportler“.
Für den VfL Sindelfingen an den Start gingen außerdem im
Jahrgang 2007 Tobias Donath
Jahrgang 2006 Marit Biehal
Jahrgang 2005 Lauren Tierney, Kevin Blecha
Jahrgang 2003 Anna Kisker Servia, Jannis Groth, Liam Weber
Jahrgang 2002 Janka Riedel, Lea Ehret
Jahrgang 2001 Torben Twachtmann, Paul Jona Achtelik